Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 15. März 1999

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"Alles Gute, Web! / Vor zehn Jahren legte Tim Berners-Lee den Grundstein des WWW - nichts hat die Informationstechnik seit Gutenberg so revolutioniert
... FOCUS: 'Wie wird das WWW in zehn Jahren aussehen?' Berners-Lee: 'Die Verschlüsselung von vertraulichen Daten wird eine große Rolle spielen. Der Computer wird für uns selektieren, wem wir vertrauen können und wem nicht. ... Mein Ideal ist, daß jeder Haushalt eine Standleitung zum WWW hat. Allerdings sind Länder wie Deutschland schon allein deshalb benachteiligt, weil sie viel höhere Telefongebühren haben. Juristisch wird das WWW den Gesetzen des jeweiligen Landes unterliegen. Wenn etwas offline illegal ist, dann wird es auch online verboten sein.'" FOCUS 11/1999 15.3.99 S. 174

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"WWW überAll / Die Mobilfunkbranche tritt gegen die PC-Industrie an. Ein weltweites Multimedia-Netz entsteht, und das Internet kommt ins Handy
... Das globale Multimedia-Zeitalter beginnt. Die Mobilfunknetze werden weltweit zum Internet-Highway ausgebaut. Bald soll jeder überall mobil surfen und sprechen können. Denn mit Globalstar und ICO sind nach Iridium zwei weitere Satellitennetze startklar. ... Im Jahr 2000 sollen es nach einer Schätzung der internationalen Telekommunikations-Union ITZ bereits 426 Millionen sein, im Jahr 2005 sieht sie weltweit fast eine Milliarde Menschen mobil telefonieren. ... Die Mobiltechnik der nächsten Generation erfordert nicht nur möglichst einheitliche Handy-Browser. Auch Endgeräte, Software und Netze benötigen neue Standards. In zahllosen Gremien wird nun hinter verschlossenen Türen heftig um die Anerkennung der eigenen Entwicklungen gerangelt. Denn weltweite Lizenzgebühren sind eine sprudelnde Geldquelle." FOCUS 11/1999 15.3.99 S. 123 ff.

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"Vorstoß bis ins stille Örtchen / Internet-Browser auf der Toilette, TV als intelligenter Lichtschalter: Die Datenwelt dringt in das traute Heim vor
... Weil sich allerdings selbst in den USA einer Studie der Yankee Group zufolge knapp die Hälfte der Haushalte auch noch im Jahr 2001 dem ungemütlichen Personalcomputer verweigern wird, arbeiten Elektronik- und Computerkonzerne weltweit fieberhaft am Totalstandard fürs vernetzte Haus, ... . In Zukunft hinterläßt dann die Hausklingel eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder via Fernseher und Web-Kamera lugt der Hausbesitzer in den Hinterhof, um nach dem Rechten zu sehen. ... Besonders hier, am ewigen Brandherd der Haushaltsgeschichte, der Küche, entzündet sich der Vernetzungseifer der Ingenieure - trotz zu erwartender Tyrannei der Geräte: 'Jacqueline erwartet heute keinen Festtagsschmaus. Die in den Boden eingelassene Waage vor dem Bett hat an den Kühlschrank die Information gegeben, nicht soviel Weißbrot, fette Milch und Wurst zu ordern - das einprogrammierte Optimalgewicht und die tatsächlichen Pfunde liegen zu weit auseinander', heißt es in einer Vision zum 'SmartHome', ..., an der die T-Berkom, Forschungstochter der Deutschen Telekom, arbeitet. Der Probebetrieb des wohlwollenden, virtuellen Haustyranns ist für dieses Jahr geplant." FOCUS 11/1999 15.3.99 S. 153 f.

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Artikel zur Computermesse CeBIT┤99 sind bei Focus auch online zu finden.

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"Aufstand der E-Patienten / Mehr Informationen denn je stehen Laien und Experten über das Internet zur Verfügung, das Wissensmonopol der Ärzte wankt. Werden sich die Kranken bald selbst kurieren?" DER SPIEGEL 11/1999 15.3.99 S. 178 ff.

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"DATENSCHUTZ: Plaudertasche im System / Nach Intels Debakel mit Seriennummern in Pentium-Chips gibt es neue Aufregung: Kann Microsoft die Benutzer von Windows ausspähen?
...verkündete der Chip-Hersteller Intel, er habe in die neuen Pentium-III-Prozessoren Seriennummern eingearbeitet, mit deren Hilfe jeder PC über das Internet identifiziert werden kann. ... Drohende Nebenwirkung: Wie von selbst kann ein detailliertes Einkaufsprofil des Konsumenten entstehen. Datenschützer zeigten sich alarmiert. Marc Rotenberg, Direktor des amerikanischen 'Electronic Privacy Information Center', forderte den Boykott des verräterischen Schaltkreises. ... Als mögliche Plaudertasche in der Betriebssystem-Software Windows 98 entpuppte sich der Registration Wizard. Dieses Programm fragt nach der Installation persönliche Daten wie den Namen, die Telefonnummer und die Adresse des Anwenders ab und retourniert sie, so Smith, als 128 Zeichen langen Code übers Internet an die Microsoft-Zentrale nach Redmond. Zusätzlich kundschaftet der Wizard im Hintergrund noch die benutzte Hardware aus und legt den Absenderdaten die Adresse der Ethernetkarte bei, falls es in dem jeweiligen PC eine solche gibt. ... Mit einer Markt-Dominanz von 90 Prozent im Geschäft für Büroprogramme könnte Microsoft auf diese Weise eine riesige Personendatei seiner Kundschaft angelegt haben ... . ... Deutschlands Datenschützer sind über den nun zutage getretenen Umgang mit Registriernummern verärgert. Die jüngste Debatte um Pentium III und Windows steht auf der Tagesordnung einer Sitzung der Datenschutzbeauftragten am 25. März in Schwerin. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, daß sich 'der Anwender immer identifizieren und sein Nutzerverhalten in allen möglichen Bereichen nachvollziehen' läßt, dann, so der Tagungsvorsitzende Werner Kessel, sei das 'eine ganz schlimme Angelegenheit'." DER SPIEGEL 11/1999 15.3.99 S. 170

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Artikel zur Computermesse CeBIT┤99 sind im Spiegel auch online zu finden.

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"Computer sollen auf Wutausbrüche reagieren
... Microsoft ... Chef-Entwickler des Softwareunternehmens, Nathan Myhrvold ... In einem Projekt würden bereits Computer getestet, die den Gesichtsausdruck des Benutzers beobachten und daran dessen Stimmungslage ablesen. ... Keine Angaben machte Myhrvold, wie der Computer Stimmungsänderungen registrieren und welche Kommunikationsstrategien er gegenüber dem Nutzer anwenden soll." Tsp. 15.3.99 S. 32

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LOKALES:

"Bei Schwarzfahrern klingelt es
Im Herbst testen 25000 Fahrgäste den elektronischen Fahrschein mit 'gesellschaftlicher Kontrolle' ... Was in Hongkong, Seoul, Moskau oder Istanbul schon funktioniert, soll im Herbst auch in Berlin geben: den elektronischen Fahrschein für Bahnen und Busse. 25000 Fahrgäste dürfen zunächst, wie berichtet, das 'elektronische Ticketing' testen. Dies wird nach Angaben der BVG zahlenmäßig der bisher größte Versuch in Europa werden. Die Chipkarte muß vor der Fahrt mit einem Guthaben geladen werden. Beim Ein- und Aussteigen wird sie berührungslos an einem Lesegerät vorbeigezogen. ... Wer als Schwarzfahrer keine Chipkarte besitzt, wird öffentlich gebrandmarkt: Entweder leuchtet eine Lampe auf, wenn man das Lesegerät 'ohne' passiert, oder es klingelt. ... Obwohl es technisch möglich sei, würden die zurückgelegten Strecken der Fahrgäste nicht aufgezeichnet." Tsp 15.3.99 S. 10


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